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Einladung zu Kurzvortrag und Filmvorführung über Johannes Schreck-Terrentius SJ
Prof. Dr. Erich Zettl
Donnerstag, 30. Januar 2020, um 19.00
aki, Kath. Hochschulgemeinde,
Hirschengraben 86, Zürich
Programm
19.00 Uhr Vortrag und Filmvorführung
20.30 Beantwortung der Fragen
anschliessend Apéro
Noch vor wenigen Jahrzehnten war Johannes Schreck fast unbekannt. Und doch zählt er zu den interessantesten und bedeutendsten Gelehrten und China-Missionaren seiner Zeit, ja zu den großen Architekten einer kulturellen Brücke zwischen Europa und China, wie sie in der Geschichte ohne Beispiel ist.
Sein Buch „Die wunderbaren Maschinen des fernen Westens in Wort und Bild“ ist das Ergebnis der ersten erfolgreichen Zusammenarbeit eines deutschen Gelehrten mit einem chinesischen Kollegen. Es bezeichnet eine Sternstunde im kulturellen Austausch zwischen Europa und China.
Schreck berichtete als erster aus seinem Gastland über die traditionelle chinesische Medizin, er entdeckte die Lungen zerstörende Wirkung des Tabaks, brachte das galileische Fernrohr nach China, führte dort die europäische Trigonometrie ein und konstruierte in China die ersten europäischen astronomischen Instrumente. Er berechnete eine Sonnenfinsternis voraus und wurde daraufhin vom Kaiser beauftragt, die chinesische Kalenderreform durchzuführen. Damit begann 1629 die denkwürdige Zeit, als die chinesische Astronomie zwei Jahrhunderte lang in den Händen europäischer Missionare lag. Schrecks größtes Werk, eine umfangreiche Enzyklopädie asiatischer Pflanzen, ist leider verschollen.
Der Dokumentarfilm wurde in Schrecks Heimatort Bingen bei Sigmaringen erstellt und von mehreren Fachleuten als sehr lehrreich und spannend beurteilt.
Prof. Dr. Erich Zettl: Studium der Germanistik, Anglistik und Geschichte in München, längere Lehrtätigkeit in England und Italien, seit 1970 Dozent und Professor an der Fachhochschule Konstanz und Leiter der Sprachenabteilung. Seit 1980 mehrere Lehraufträge an chinesischen Hochschulen. Forschungsschwerpunkte der letzten Jahre lagen vor allem im der Geschichte des kulturellen Austauschs zwischen Europa und China in der frühen Neuzeit. Daraus ergaben sich u.a. folgende Monographien: Johannes Schreck-Terrentius: Wissenshaftler und China-Missionar (1576 – 1630), Konstanz 2008; Ignaz Sichelbarth 1708 – 1780: Missionar, Maler und Mandarin am chinesischen Kaiserhof, Konstanz 2011.